Vom 3. Juli bis 6. Juli waren die Ateliers und Werkstätten der Künstler zu besichtigen, die auf dem Gelände und in der
alten Wiede Fabrik in München (
Rambaldistr.27) leben und arbeiten.
So bot sich ein breites Spektrum zeitgenössischer Kunst, mit ganz unterschiedlichen Arbeiten, die reizvoll in den einzelnen Ateliers und Werkstäten der jeweiligen Künstler präsentiert wurden. Da waren die abstrakten Gemälde von
Milan Mihajlovic zu sehen, neben kleinen, reizvollen Bronzearbeiten von
Amir Omerovic.
Mihajlovic sprach von der Bedeutung des
bild-internen Rahmens, dass also, wenn ein Gemälde einen Rahmen braucht, um vollendet zu sein, etwas im Gemälde selbst fehlt. Deswegen habe auch
Rothko großen Wert auf
bildinterne Rahmen gelegt. Ein spannender
Gedanke.
Ganz anders waren dagegen die Aquarelle von
Michale Lange, die als serielle Arbeiten topographischer Darstellungen nebeneinandergehängt Assoziationen an filmische
Storyboards weckten. Freilich ist hier auch die Serienmalerei des Impressionismus Pate gestanden, aber Langes feine Aquarelle hatten doch auch ihren Reiz.
Carl-H1 Daxl zeigte im Atelier daneben kleinformatige Gemälde, die in der Kombination von graphischen Elementen, Schrift und Malerei und der häufig humorvoll-ironischen, manchmal etwas derben
Sujets manchmal recht
karikaturistisch, mir aber zu
comic-artig dekorativ wirkten. Das einzig größere Gemälde mit der Inschrift "Opium", in dem die graphischen Elemente deutlich zurückgenommen waren, und auch die Schrift nicht so deutlich hervortrat, hatte meiner Meinung nach jedoch die größte ästhetische Wirkung. Lebensfroher, kraftvoller waren die Arbeiten von
Thomas Huber.
Freilich gefiel nicht alles gleichermaßen.
Oliver Diehrs Gemälde erinnerten mich ein wenig zu sehr an
Hopper mit ihren vereinzelten Figuren, die obwohl in Gruppen zusammen stets alleine scheinen. Und die naturgetreuen Arbeiten von
Anja Bolata näherten sich etwas zu stark an die
kunsthistorische Tradition um Maria
Sybilla Merian.
Dennoch ist es, finde ich, gerade dieser Rahmen: Künstlerkolonie, offene Ateliers, "Selbst-" und Werkinszenierung, die die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst hier sehr spannend machen.
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