Monday, 7 July 2008
Wiede-Fabrik München, Offene Ateliers & Werkstätten
Vom 3. Juli bis 6. Juli waren die Ateliers und Werkstätten der Künstler zu besichtigen, die auf dem Gelände und in der alten Wiede Fabrik in München (Rambaldistr.27) leben und arbeiten.
So bot sich ein breites Spektrum zeitgenössischer Kunst, mit ganz unterschiedlichen Arbeiten, die reizvoll in den einzelnen Ateliers und Werkstäten der jeweiligen Künstler präsentiert wurden. Da waren die abstrakten Gemälde von Milan Mihajlovic zu sehen, neben kleinen, reizvollen Bronzearbeiten von Amir Omerovic. Mihajlovic sprach von der Bedeutung des bild-internen Rahmens, dass also, wenn ein Gemälde einen Rahmen braucht, um vollendet zu sein, etwas im Gemälde selbst fehlt. Deswegen habe auch Rothko großen Wert auf bildinterne Rahmen gelegt. Ein spannender Gedanke.
Ganz anders waren dagegen die Aquarelle von Michale Lange, die als serielle Arbeiten topographischer Darstellungen nebeneinandergehängt Assoziationen an filmische Storyboards weckten. Freilich ist hier auch die Serienmalerei des Impressionismus Pate gestanden, aber Langes feine Aquarelle hatten doch auch ihren Reiz. Carl-H1 Daxl zeigte im Atelier daneben kleinformatige Gemälde, die in der Kombination von graphischen Elementen, Schrift und Malerei und der häufig humorvoll-ironischen, manchmal etwas derben Sujets manchmal recht karikaturistisch, mir aber zu comic-artig dekorativ wirkten. Das einzig größere Gemälde mit der Inschrift "Opium", in dem die graphischen Elemente deutlich zurückgenommen waren, und auch die Schrift nicht so deutlich hervortrat, hatte meiner Meinung nach jedoch die größte ästhetische Wirkung. Lebensfroher, kraftvoller waren die Arbeiten von Thomas Huber.
Freilich gefiel nicht alles gleichermaßen. Oliver Diehrs Gemälde erinnerten mich ein wenig zu sehr an Hopper mit ihren vereinzelten Figuren, die obwohl in Gruppen zusammen stets alleine scheinen. Und die naturgetreuen Arbeiten von Anja Bolata näherten sich etwas zu stark an die kunsthistorische Tradition um Maria Sybilla Merian.
Dennoch ist es, finde ich, gerade dieser Rahmen: Künstlerkolonie, offene Ateliers, "Selbst-" und Werkinszenierung, die die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst hier sehr spannend machen.
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